Durst nach Innovation
Getränkeverpackungen auf der Interpack 2020
Die Aussichten für die weltweite Getränkeindustrie sind gut. Das zeigen Daten des britischen Marktforschungsinstituts Euromonitor International und des VDMA Fachverbandes Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen. Demnach wurden im Jahr 2018 weltweit 947 Mrd. Liter Getränke konsumiert. Bis 2023 soll die Nachfrage weiter steigen – um 16,3 % auf über eine Billion Liter (1101 Mrd. Liter).
Mit wachsender Weltbevölkerung nimmt gleichzeitig der Absatz von Getränken zu. Besonders deutlich zeigt sich der Zuwachs in aufstrebenden Volkswirtschaften – den BRICS-Staaten. Dazu gehören unter anderem Asien, Lateinamerika oder Afrika, wo der Nachholbedarf der Bevölkerung hinsichtlich des Konsums hoch ist.
Steigende Exportzahlen
Entsprechend legt auch die Nachfrage nach Abfüllmaschinen weltweit zu. Laut VDMA wurden im Jahr 2018 rund um den Globus Füll- und Verschließmaschinen im Wert von über 7,4 Mrd. EUR mit einem Plus zum Vorjahr von 3,6 % exportiert. Der Getränkesektor macht hier einen hohen Anteil aus (Bild 1).
Exportweltmeister ist Deutschland. Das Land kam 2018 auf einen Exportwert für Füll- und Verschließmaschinen von über 2,3 Mrd. EUR. Das bedeutete einen Zuwachs von 5 % im Vergleich zum Jahr 2017. An zweiter Stelle folgt Italien mit über 1,4 Mrd. EUR Exportwert. Hier ist der Wert nur leicht angestiegen, etwa um 0,3 % im Vergleich zum Vorjahr.
Die deutsche Produktion von Getränkeabfüllmaschinen erreichte 2018 einen Wert von 2,2 Mrd. EUR (+ 1 %), die von Getränkeherstellungsmaschinen lag im selben Zeitraum bei 552 Mio. EUR – ein Zuwachs von 6,7 % im Vergleich zum Vorjahr.
Veränderte Kosumbedingungen
Nicht nur der Verbrauch an Getränken steigt weltweit; es wird gleichzeitig auch anders konsumiert. Die Ansprüche der Verbraucher an Qualität und Nachhaltigkeit der Produkte und Verpackungen haben zugenommen. Die Kunden sind sowohl gut informiert als auch sensibilisiert. Bei der Auswahl der Produkte wird bewusster entschieden und mehr Wert auf Inhaltsstoffe und deren Herkunft gelegt. So sind viele durchaus bereit, für regionale oder handwerklich hergestellte Produkte auch mehr zu bezahlen (Bild 2).
Mit gestiegenem Außer-Haus-Konsum und dem Wunsch nach mehr Bequemlichkeit und Zweckmäßigkeit (Convenience) hat sich in der Folge die Nachfrage nach Einzelgetränken in leichten Verpackungen und kleinen Gebinden erhöht.
Darüber hinaus ist der Anteil der Generation 50+ am Getränkekonsum mit fast 40 % überdurchschnittlich hoch. In Zukunft wird diese Zielgruppe der Best Ager auch für Getränkeanbieter immer bedeutender. Gefragt sind kalorienarme, gesunde und hochwertige Getränke, deren Verpackungen so konstruiert sein sollen, dass sie für die Silver Generation leicht zu öffnen und genauso leicht wieder verschließbar sind.
Anforderungen an die Industrie
Ein florierender Markt fördert den Wettbewerb und verschärft den Druck auf Getränkehersteller, die sowohl schwankenden Rohstoffpreisen wie auch dem Preiswettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel ausgesetzt sind. Gefragt sind energieeffiziente, ressourcensparende und flexible Verpackungslösungen für eine geschlossene Kreislaufwirtschaft.
Die Getränkeindustrie muss in der Lage sein, in immer kürzeren Abständen auf die sich stets verändernde Nachfrage von Konsument und Handel mit einer Vielfalt an Produkten zu reagieren. Dafür braucht es immer neue Produktmodifikationen wie auch Neuentwicklungen und spezifische Marketingmaßnahmen für unterschiedliche Zielgruppen.
Für diese wachsenden Herausforderungen sind die Getränkeindustrie und die ihr angeschlossene Prozess- und Verpackungsindustrie gut aufgestellt und bietet zahlreiche Innovationen im Hinblick auf Maschinenverfügbarkeit, Produktions- und Prozessoptimierung sowie den Einsatz digitaler Lösungen und Industrie-4.0-Maßnahmen (Bild 3).
Zu sehen sein werden diese auf der Interpack in Düsseldorf. Insgesamt 1544 Aussteller haben angekündigt, Lösungen für die Getränkeindustrie zu zeigen – darunter neueste Entwicklungen der gesamten Wertschöpfungskette von Maschinen und Anlagen, über Gebindearten bis hin zu Materialien und Recycling. Einen Schwerpunkt bildet die Halle 13 (Bild 4).
Inhaltsverzeichnis
- 1: Durst nach Innovation
- 2: Recycling & Nachhaltigkeit
- 3: Digitalisierung in der Produktion
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