Vier Jahre nach dem ersten „Branchentreff“ in Lüdenscheid wurden die Tore der Kunststoff-Institut Lüdenscheid GmbH am 18. Mai 2017 wieder geöffnet. Rund 1300 Fachbesucher erlebten ein vielfältiges Angebot aus Ausstellung, Vorträgen, Präsentationen und Vorführungen. Während der Branchentreff im Jahr 2013 gerade mal 55 Ausstellern verkraftete, konnte dieses Jahr der Rohbau des Polymer Training Centers (PTC) mit einbezogen werden, so dass doppelt so viele Aussteller Platz fanden.
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Schon am Vorabend hatten etwa 280 Personen die Gelegenheit zum gemütlichen Beisammensein wahrgenommen. Dabei zielt Geschäftsführer Stefan Schmidt keineswegs auf Masse: Mit den 110 Ausstellerplätzen sei die Kapazitätsgrenze des „Branchentreffs“ erreicht, sagte er. Mit dem Besucherandrang war Schmidt mehr als zufrieden: Nach seinen Beobachtungen kommen Firmen oft mit zwei oder drei Mitarbeitern aus unterschiedlichen Abteilungen und Hierarchieebenen, um sich umfassend zu informieren. „Auch die Verantwortlichen der Unternehmen sind dabei“. So gab es viel Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen – Gelegenheit für „Speeddating“ in der Kunststoffbranche sozusagen.
Vorträge und Vorführungen
Diesmal fanden in zwei Parallelsessions acht Vorträge von KI-Mitarbeitern und vier von externen Referenten statt. Mehr Fachvorträge seien auch künftig nicht geplant; die Veranstaltung solle nicht den Charakter einer Fachtagung mit angeschlossener Ausstellung annehmen, sondern ihre spezielle Mischung behalten. Auch soll die Veranstaltung weiterhin so „familiär“ und für Besucher kostenfrei bleiben, aber künftig im 3-Jahres-Rhythmus stattfinden.
Groß war das Interesse sowohl im Vortrag als auch bei der direkten Vorführung an dem erstmals vorgestellten Schäumverfahren
, das sich auf Standard-Spritzgießmaschinen ohne größere Modifikationen einsetzen lässt und sowohl für kleine als auch große Chargen geeignet sein könnte.
Weitere Informationen und Bilder zu aktuellen Aktivitäten finden Sie in der Bildergalerie, zum Beispiel zu Untersuchungen über hochwertige Werkzeugoberflächen, etwa konturnahe CVD-Beschichtung und die Reduzierung von Belag, und zur Materialentwicklung, die an einem Laborextruder mit nachgeschalteter Stranggranulierung zu sehen war.
Zwei „Ehemalige“ im Programm
Bei den externen Vorträgen waren auch zwei ehemalige Mitarbeiter des Kunststoff-Instituts Lüdenscheid im Programm vertreten: Sebastian Meyer von der Golden Compound GmbH in Ladbergern referierte über naturfasergefüllte Compounds aus Sonnenblumenkernschalen, und Bernhard Hoster von der Giersiepen GmbH & Co. KG aus Radevormwald stellte Kunststoffe für neue Smart-Home-Anwendungen vor.
Im Technikum wurden verschiedene Werkzeuge und Sonderverfahren im laufenden Prozess vorgeführt und im Applikationszentrum für Oberflächentechnik warteten Beispiele für neuartige Dekormöglichkeiten auf die Besucher. (kk)
Wie die Sonnenblumenkernschalen in Kleiderbügel kommen
Kein Mensch zahlt mehr Geld für Kunststoffe, nur weil sie mit Naturfasern gefüllt sind. Dennoch scheint die Nachfrage zu steigen, weil sie auch andere Vorteile mitbringen, sich zum Beispiel besser verarbeiten lassen.
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Flexibel und für Standard-Spritzgießmaschinen geeignet
Premiere beim „Branchentreff“ des Kunststoffinstituts Lüdenscheid: Zum ersten Mal zu sehen war ein Verfahren zum Schäumen von Spritzgieß-Bauteilen, das wenig Anforderungen an die Maschine stellt und sowohl für kleine als auch große Chargen geeignet sein könnte.
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