Ein Werkzeuglogbuch in Papierform ist, gerade wenn es benötigt wird, oft nicht greifbar. Oder unvollständig, denn die Pflege der Informationen ist mit erheblichem Aufwand verbunden. Ein Cloud-unabhängiges elektronisches Werkzeugbegleitheft, das direkt in das Werkzeug integriert ist, könnte alle relevanten Daten direkt zur Verfügung stellen. Durch den digitalisierten Zugriff würden das Lesen bzw. Hinzufügen von Inhalten durch autorisierte Personen ermöglicht und im Bedarfsfall wichtige Anleitungen zum Gebrauch sowie Informationen über den Zustand des Werkzeugs bereitgestellt.

Das montierte ImPro-Modul im Einsatz an einem Demonstratorwerkzeug unter produktionsnahen Bedingungen

Das elektronische Werkzeuglogbuch als Kombination von Betriebsanleitung und Checkheft

Werkzeuginnendrucksensoren

Messtechnik

Sensoren / Messwertaufnehmer

Messdatenerfassung und -verarbeitung

Software

Papierlose QM-Dokumentation

Qualitätsmanagement

Dokumentationsmanagement

Werkzeugkonstruktion

Dienstleistungen

Werkzeug-, Formen- und Modellbau

Werkzeugüberwachung

Toolmanagement

Mobile Datenerfassung

Logistik

Lagertechnik

Digitale Transformation

Wirtschaft

Innovationen und neue Technologie

Spritzgießwerkzeuge

Kunststoffverarbeitung: Maschinen und Komponenten

Werkzeuge für die Kunststoffverarbeitung

Werkzeug- und Formenbau

Fernwartung / Ferndiagnose

Instandhaltung

Dokumentenmanagement, CAQ

Qualitätssicherung

Datenmanagement am Werkzeug

Wie genau die Zusammenarbeit deutscher Werkzeugbaubetriebe mit ihren Gegenübern in der Serienproduktion in Zukunft gestaltet sein wird, ist nur schwierig zu prognostizieren. Dass digitale Vernetzung und Nachhaltigkeit dabei eine wesentliche Rolle einnehmen und eng miteinander verbunden sein werden, darf man allerdings voraussetzen.

Was die beiden Trendthemen für Werkzeugbau und Serienproduktion bedeuten

Nachhaltigkeit

Umweltmanagement

Energieeffizienz

Vorbeugende Instandhaltung für die Qualitätssicherung

Industrie 4.0

Industrie 4.0 für die Qualitätssicherung

Datenanalyse

Ressourcenmanagement

Produktion

Der Werkzeugbau der Zukunft – digital vernetzt und nachhaltig

Die Harting Applied Technologies GmbH aus dem westfälischen Espelkamp konnte in diesem Jahr den Wettbewerb „Excellence in Production“ für sich entscheiden und trägt damit den Titel „Werkzeugbau des Jahres 2020“.

Der Wettbewerb „Excellence in Production“ fand 2020 bereits zum 17. Mal stattBU

16:9

Tiefziehwerkzeug

Qualitäts- / Wirtschaftspreis

„Werkzeugbau des Jahres 2020“ ausgezeichnet

ALKAZ Sp. z o.o. Sp. K.  

https://www.plastics.alkaz.pl/de

Extrusion

Kunststoffverarbeitung: Verfahren

Spritzgießen

Lohnfertigung

Teile nach Muster

Halbzeuge und Zwischenprodukte

Kunststoff-Halbzeuge

Gehäuse aus Kunststoff

Elektromechanik

Kühlkörper

Produkt- / Formteildesign

Kunststoffverarbeitung

Spritzgießmaschinen

Lager

Maschinenelemente

Einpressverbindungen, Gewinde, Bolzen

Normteile

CAD Werkzeug-, Formenbau

Hochleistungskunststoffe

Kunststoff Werkstoffe

Thermoplaste

Die eigene Lieferfähigkeit aufrechtzuerhalten und die Lieferanten stärker einzubinden wird in Zeiten der Covid-19-Pandemie zur zentralen Aufgabe für Verarbeiter. Hier setzt Barnes Molding Solutions an: „Lokal gefertigt, global qualifiziert“, lautet die Devise.

Werkzeugqualifizierung im Test Center in Bahlingen: Danach ist das Werkzeug bereit für den „Site Acceptance Test“, also die Abnahme am Einsatzort direkt beim Kunden

Welche Vorteile ein Netzwerk zur globalen Qualifizierung im Spritzgießformenbau hat

Erstbemusterung, Erstmusterprüfbericht

Werkzeugbau

Inline- / Online-Messsysteme

Qualitätssicherung Kunststoff

Schnell und effektiv zum  Produktionsstart

Seit 25 Jahren veranstaltet das Konstruktionsbüro Hein im Februar eine Fachmesse der kunststoffverarbeitenden Industrie. Die Jubiläumsveranstaltung findet als digitales Event statt.

Auch wenn der TT Hein 2021 „nur“ digital stattfindet, hat der Veranstalter ein umfangreiches und informatives Programm aufgestgellt. Die Aufnahme entstand beim TT Hein 2019.

Unternehmen

kunststoffe.de

25. Technologietag Hein am 25. und 26. Februar 2021

Zum 1. Januar 2021 übernahm die Zahoransky Gruppe die Dialysesparte vom langjährigen Partner FLG Automation AG und baut damit seine Position im Bereich Medizintechnik entscheidend aus.

Die FLG-Komplettanlagen zur Dialysefilterherstellung ergänzen das bereits vorhandene Know-how und Portfolio von Zahoransky im Bereich Medizintechnik ideal.

Medizintechnik

Zahoransky Gruppe übernimmt Dialysesparte der FLG Medizintechnik GmbH

Gemäß dem neuen Slogan des Unternehmens „Productivity for Sustainibility“. möchte Haidlmaier zukünftig nicht nur die produktivsten, sondern auch klimagerechte Werkzeuge bauen.

Das Haidlmair-Führungsteam intensiviert die Bemühungen in Richtung Nachhaltigkeit (v.l.): Rene Haidlmair, Mario Haidlmair und Heinz Klausriegler

20:7

Formen- und Werkzeugbau

Kunststoffverarbeitungsmaschinen

Haidlmair will nachhaltigere Werkzeuge bauen

Trotz herausfordernder Gesamtsituation kann sich der Kunststoffverarbeiter aus Illertissen behaupten und blickt vorsichtig optimistisch in die Zukunft.

Blick in die Produktion bei Weiss in Illertissen. In der Krise zahlt sich die langfristige Strategie aus, ständig auch neue Geschäftsfelder zu erschließen.

Weiss Kunststofftechnik erzielt ausgeglichenes Ergebnis

Um neue Wege einschlagen zu können, eröffnet die Zechmayer Kunststofftechnik GmbH ab April 2021 ein Technikum, in dem sämtliche zukunftsweisende Technologien abgebildet werden können.

Ab April 2021 ist das umfangreich ausgestattete Technikum von Zechmayer für Versuche und Abmusterungen geöffnet

Abrichtwerkzeuge

Präzisionswerkzeuge

Zechmayer eröffnet Technikum

Verbrauchsmaterialien für die In-vitro-Diagnostik unterliegen hohen Anforderungen an Qualität und Stückzahl, aber auch an das Herstellumfeld im Reinraum. Das hat Implikationen für die gesamte Anlagentechnik – und besonders für den Werkzeugbau.

64-fach-Werkzeug für Pipettenspitzen. Das Heißkanalsystem ist über alle Kavitäten balanciert 

Strategisches Vorgehen durch Klassifizierung nach Produktgruppen

Medizinprodukte

Werkzeug-Plattformen  für IVD-Verbrauchsmaterialien

Seit Anfang Jahr hat die Otto Hofstetter AG das operative Management neu geregelt. Zum 1. Februar 2021 erweiterte das Unternehmen zudem das Angebot um die Herstellung von Werkzeugen für die Pharma- und Medtech-Industrie.

Das neue Verkaufsleiter-Team des Schweizer Werkzeugherstellers Otto Hofstetter AG (v.l.): Fabio Crestani (PAC), Markus Feldmann (PET) und Urs Harder (MED)

Otto Hofstetter AG mit neuem Kompetenzfeld und operativen Management

25 Prozent Materialersparnis im Vergleich zu herkömmlichen Impfspritzen gleicher Größe – das ist das Ergebnis einer aktuellen Entwicklung in einem boomenden Markt.

Die Schutzkappe schützt den Anwender auch nach Gebrauch der Spritze vor Verletzungen

Eine der leichtesten Impfspritzen der Welt

Bis Ende des Jahres produziert der Werkzeugbauspezialist aus Österreich 20 Spritzgießwerkzeuge für die Herstellung von Klappkisten für IFCO Systems.

Geschäftsführer Mario Haidlmair und Key Account Manager Markus Sattler mit einigen der bereits fertiggestellten Werkzeuge

Haidlmair erhält größten Auftrag der Unternehmensgeschichte

Der Automobilzulieferer BIA erreicht durch Anpassungen in der Werkzeugauslegung eine große Designvielfalt mit verschiedenen Oberflächen.

Dank einer galvanikstabilen Dekorfolie, die mit einem galvanisierbaren Kunststoff hinterspritzt werden kann, lassen sich diverse Foliendekore mit einer Chromkomponente stoffschlüssig verbinden.

Folientechnik (IMD, IML, FIM, u.a.)

Automotive

Fahrzeugbau

Werkzeuginvestition erweitert Oberflächenspektrum

Digital unterstütztes Lieferantenmanagement im Formenbau

Globale Trends und Krisen stellen Lieferketten auf die Probe und machen die Steuerung des eigenen Lieferantenpools komplex. Damit gewinnt ein systematisches Lieferantenmanagement an strategischer Relevanz für Unternehmen. Für den Formenbau birgt die Umsetzung eines digital unterstützten Lieferantenmanagements eine große Chance. Aber die Größe der Aufgabe ist nicht zu unterschätzen.

Angesichts multipler Krisen und Herausforderungen muss der Formenbau dringend ein strategisches, digital unterstütztes Lieferantenmanagement aufbauen.

Die Megatrends der globalen Wirtschaft, die die strategische Ausrichtung von Unternehmen beeinflussen, betreffen auch den Formenbau. Faktoren für den zukünftigen Erfolg im Wettbewerb sind unter anderem digitale Vernetzung, datenbasierte Geschäftsmodelle, nachhaltige Wertschöpfung, kollaborative Arbeit sowie innovative Fertigungstechnologien. Im Formenbau nimmt die Wertschöpfungstiefe seit Jahren ab. Betrug die Wertschöpfungstiefe  in der deutschsprachigen Branche im Jahr 2012 noch 69,2 %, erreichte sie 2021 nur noch 57,8 % [1]. Umso gravierender wirken sich die derzeitigen Lieferunsicherheiten und -engpässe auf die eigenen Unternehmenspraktiken aus. Im gesamten EU-Raum wurde in den letzten Jahren ein steigender Druck auf Lieferketten registriert, der sich durch längere Lieferzeiten, Lieferengpässe und einen starken Nachfrage-Angebot-Überschuss äußerte. Unternehmen reagieren auf Lieferkettenunterbrechungen bereits mit einer Diversifizierung ihres Lieferantenportfolios sowie mit verstärkter Lagerhaltung. Zusätzlich planen sie eine verbesserte Überwachung ihrer Lieferketten.

Der Einkauf und das Lieferantenmanagement bilden einen großen monetären Stellhebel, um die Kosten zur Formenherstellung zu beeinflussen. Insbesondere in Krisenzeiten gewinnt das Lieferantenmanagement daher zunehmend an Bedeutung für den Unternehmenserfolg. Dieser Beitrag liefert einen Überblick über die Schlüsselrolle des Lieferantenmanagements, Chancen der digitalen Unterstützung sowie Herausforderungen der Umsetzung in der Praxis.

Schlüsselrolle für die strategische Steuerung von Lieferketten

Systematisches Lieferantenmanagement besteht aus drei Schritten:

<ul><li>effektive Lieferantenauswahl,</li><li>kooperative Auftragsabwicklung sowie</li><li>langfristige Lieferantenqualifikation.</li></ul>

Die effektive Lieferantenauswahl konzentriert sich darauf, potenziell geeignete Lieferanten im Hinblick auf spezifische Aspekte der Leistungsfähigkeit zu identifizieren sowie erste Maßnahmen zu deren Qualifikation abzuleiten. Es folgt die kooperative Auftragsabwicklung, bei der die effiziente Abwicklung des Bestellprozesses sowie die Vereinheitlichung der Auftragsabwicklung im Vordergrund stehen. Am Ende steht die langfristige Lieferantenqualifikation, die unter anderem dazu dient, präzises Wissen aufzubauen und die Qualität zu erhöhen.

Über die vergangenen 40 Jahre hat sich das Leitbild im Lieferantenmanagement gewandelt. Wurden Lieferanten einst vorwiegend als Beschaffer und Kostendrücker angesehen, hat sich deren Rolle hin zum Wegbereiter und Wertschöpfer entwickelt [2]. Lieferanten sind zunehmend als Partner in die Wertschöpfungskette integriert, was ein gut strukturiertes Lieferantenmanagement und einen qualifizierten Lieferantenpool voraussetzt (Bild 1). Die strategische Planung und Steuerung globaler Lieferketten wird die entscheidende Aufgabe der Zukunft für Unternehmen sein – das Lieferantenmanagement nimmt daher auch in Zukunft eine Schlüsselrolle ein.

Chancen des digital unterstützten Lieferantenmanagements

Die Umsetzung eines digital unterstützten Lieferantenmanagements eröffnet dem Formenbau ein großes Potenzial. Ziele dabei: die Integration und Agilität der Lieferkette zu stärken. Durch die Einführung und Nutzung von Informationssystemen und innovativen Technologien können Unternehmen den eigenen Lieferantenpool bewerten, steuern und dadurch die eigene Handlungsfähigkeit und Resilienz stärken. Durch digital unterstützte Prozesse können Unternehmen und Lieferanten in verschiedenen Kategorien Daten austauschen. Beispielsweise kann ein Lieferant fortlaufend über die aktuelle Auftragslage und Lagerbestände des Kunden informiert werden, während er seine aktuelle Kapazitätsauslastung oder Fertigungsdaten im Rahmen der Auftragsabwicklung an das Unternehmen kommuniziert (Bild 2).

Die Chancen, die sich dadurch ergeben, sind vielseitig (Bild 3): Transparenz ermöglicht es, Schwankungen in der Leistungsfähigkeit der Lieferanten durch deren fortlaufende Bewertung zu erfassen und die eigene Reaktionsfähigkeit durch eine hohe Datenverfügbarkeit zu verbessern. Stand heute, bewerten 90 % der Unternehmen die Transparenz ihrer Lieferketten als mäßig bis sehr gering.

Eine echtzeitfähige Datenauswertung legt die Basis für eine kontinuierliche Identifikation von Optimierungspotenzialen. Dies ermöglicht die proaktive Steuerung des Lieferantenpools und die Interaktion mit den Zulieferern. Beispielweise können dadurch verfügbare Kapazitäten eines Lieferanten eingesehen und Beschaffungsvorgänge gezielt initiiert werden.

Digital unterstütztes Lieferantenmanagement im Formenbau stellt zudem einen Hebel zur Kostendämpfung dar: Längerfristige Kosteneinsparungen ergeben sich beispielsweise aus der zielgerichteten Weiterentwicklung von Lieferanten. Die Transparenz der Leistungsfähigkeit macht konkretes Weiterentwicklungspotenzial identifizierbar. Dadurch können die Qualitätsansprüche der Unternehmen mit jeder Stufe der Weiterentwicklung besser erfüllt werden und es wird eine langfristige Senkung der Total Cost of Ownership (TCO, Gesamtkosten eines Produkts während dessen Lebenszyklus) ermöglicht.

Link zwischen wirtschaftlichem Erfolg und nachhaltigem Agieren

Um die eigene Effizienz zu steigern, setzen Unternehmen auf digitale Kooperation. Im Fokus stehen hierbei Ansätze, Innovationszyklen zu verkürzen und Synergieeffekte zu nutzen – Letzteres vor allem durch die Integration der Wertschöpfungspartner sowie die gezielte Verbesserung des Wissenstransfers zwischen Unternehmen und Lieferanten.

Langfristig wird wirtschaftlicher Erfolg für Unternehmen Hand in Hand mit nachhaltigem Agieren einhergehen. Die Bewertung der Nachhaltigkeit der Lieferkette ist in der Praxis für Unternehmen aufgrund von fehlenden Standards oft mit Herausforderungen verbunden. Umso relevanter wird die digitale Erfassung der Kenngrößen, um den eigenen CO2 -Fußabdruck zu quantifizieren, ökologische Ineffizienzen zu detektieren und sich in allen Aspekten sozialer Nachhaltigkeit zu verbessern. Während die Anforderungen an Unternehmen zum nachhaltigen Handeln steigen, ermöglicht die digitale Unterstützung des Lieferantenmanagements eine systematische Auslegung des eigenen Lieferantenpools sowie der vorhandenen Lieferketten in Bezug auf Nachhaltigkeitsaspekte.

Herausforderungen des digital unterstützten Lieferantenmanagements

Mit zunehmender Diversität der Lieferkette und der Krisen werden digital unterstützte Prozesse im Lieferantenmanagement für den Formenbau essenziell. Allerdings sind mit der strategischen Planung und Steuerung der Lieferketten sowie dem Leitbildwandel innerhalb des Lieferantenmanagements sowohl unternehmensinterne als auch -externe Herausforderungen verbunden (Bild 3).

Unternehmensintern zeigt sich die Veränderung der Lieferketten in einer zunehmenden Komplexität: Eine hohe Variation an Wertschöpfungsstufen sowie die aktuell vorherrschende Verhandlungsmacht der Lieferanten steigert die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten. Zusätzlich resultiert die hohe Komplexität in mangelnder Transparenz, sodass sich ein klarer Überblick der Lieferantenbeziehungen ohne digitale Lösungen kaum umsetzen lässt. Digitalisierung im Lieferantenmanagement visieren Unternehmen daher primär mit dem Ziel einer hohen Transparenz an, um Entscheidungen systematisch abzusichern und jederzeit handlungsfähig zu sein. Dies setzt ein angepasstes Profil von Lieferantenmanagern (m/w/d) mit speziellen digitalen und IT-Kompetenzen voraus. Erforderliche Kompetenzen sind zukünftig außerdem insbesondere Kommunikationsstärke, Projektmanagement und Organisation, Methodenwissen im Bereich Lieferantenmanagement sowie unternehmerisch-strategisches Denken und Risikobewusstsein [2].

Hoher Ressourcenaufwand der  digitalen Vernetzung

Auch unternehmensextern ergeben sich Herausforderungen in Bezug auf die Lieferantenintegration. Auf technischer Seite betrifft dies inhomogene Standards sowie fehlende Strukturen und Schnittstellen. Dies erschwert die Zusammenarbeit zwischen Formenbau und Lieferanten und erhöht das Risiko für sicherheitstechnische Angriffe. Hierbei gilt es, einen sicheren und verlässlichen Informationsaustausch zu gewährleisten, um Schnittstellenverluste zu vermeiden und Asymmetrien in Informationsflüssen auszugleichen. Im Rahmen einer Datenschutzstrategie können Daten über den gesamten Lebenszyklus hinweg geschützt und ein sicherer Informationsaustausch gewährleistet werden. Dies sorgt für eine fundierte Vertrauensbasis sowie ein einheitliches Verständnis zwischen Formenbau und Lieferanten.

Zudem verlangt die digitale Vernetzung zwischen Formenbau und Lieferant oft hohe personelle und finanzielle Ressourcen, die lieferantenseitigen Ressourcenengpässen gegenüberstehen. Der Mehrwert, den solch aufwendige Maßnahmen in der Zukunft entfalten, ist für Lieferanten oft nicht mittelbar zu erkennen. Unternehmen können Lieferanten gezielt unterstützen, indem sie den beiderseitigen Mehrwert der digitalen Vernetzung hervorheben und den digitalen Austausch daran ausgerichtet gestalten. Zudem kann der Formenbau Lieferanten durch eine finanzielle Beteiligung an den entstehenden Kosten unterstützen.

Mit zunehmender Komplexität der Lieferketten und durch globale Trends gewinnt das Lieferantenmanagement insbesondere in Krisenzeiten an strategischer Relevanz für den Formenbau. Um langfristig erfolgreich agieren und Teilumfänge auslagern zu können, muss die Abhängigkeit von den Wertschöpfungspartnern reduziert werden. Zudem ist es ratsam, den Lieferantenpool zu diversifizieren und die Transparenz über die einzelnen Wertschöpfungsstufen hinweg zu erhöhen. Ferner müssen Prozesse durch digitale Unterstützung gezielt effizienter gestaltet sowie Qualitäts-, Liefer- und Kostenziele kontinuierlich datenbasiert überwacht werden, um vorausschauend agieren zu können. Der Formenbau muss ein strategisches, digital unterstütztes Lieferantenmanagement durch internen Kompetenzaufbau ermöglichen sowie Herausforderungen der Lieferantenintegration durch einheitliche Standards, ein sicheres Informationsmanagement und eine fundierte Vertrauensbasis zwischen Unternehmen und Lieferanten lösen.

[1] Datenbank des Werkzeugmaschinenlabors WZL der RWTH Aachen und des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie IPT

[2] Helmold, M.: Innovatives Lieferantenmanagement. Wertschöpfung in globalen Lieferketten. Springer Gabler, Wiesbaden 2021

Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen University 

https://www.wzl.rwth-aachen.de

WBA Aachener Werkzeugbau Akademie GmbH  

https://www.werkzeugbau-akademie.de

Ausgabenartikel KU06-23

Bild 2. Der Datenaustausch zwischen Kunde und Lieferant umfasst viele Ebenen und Möglichkeiten.

Bild 3. Chancen und Herausforderungen der Umsetzung eines digital unterstützten Lieferantenmanagements.

Bild 1. Die drei Schritte des systematischen Lieferantenmanagements und der Wandel des entsprechenden Leitbilds in den vergangenen Jahrzehnten.

Hauptartikel

Strategische Notwendigkeit eines digital unterstützten Lieferantenmanagements

Im Rahmen eines Konsortialprojekts entwickelt die WBA Aachener Werkzeugbau Akademie ein Konzept für ein digital unterstütztes Lieferantenmanagement und setzt dieses prototypisch in Form eines Software-Demonstrators um. Bei Interesse oder Fragen können Sie Kontakt aufnehmen unter

<a href="mailto:b.haase@werkzeugbau-akademie.de">b.haase@werkzeugbau-akademie.de</a>

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Boos, MBA ist seit 2010 geschäftsführender Oberingenieur am Werkzeugmaschinenlabor WZL, Geschäftsführer der WBA Aachener Werkzeugbau Akademie sowie des FIR an der RWTH Aachen.

Den Autor bei der Erstellung des Beitrags unterstützt haben Gerret Lukas, Bernd Haase und Viktoria Krömer.